Rechte

Kinderrechte

https://www.kinderrechte.de/kinderrechte/un-kinderrechtskonvention-im-wortlaut/

da steht es also (übrigens schon seit 1990) und die Vertragsstaaten sind

„überzeugt, dass der Familie als Grundeinheit der Gesellschaft und natürlicher Umgebung für das Wachsen und Gedeihen aller ihrer Mitglieder, insbesondere der Kinder, der erforderliche Schutz und Beistand gewährt werden sollte, damit sie ihre Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft voll erfüllen kann,“.

Vielleicht ist ja diese Botschaft noch nicht in allen Behörden angekommen, aber die Familien sollen geschützt und nicht in die Knie gezwungen werden.

Bedauerlicher Weise zieht sich das Unwissen um die kindlichen Rechte natürlich weiter. Nur die wenigsten Kinder wissen etwas von ihren Rechten.

– – – – – – – – – – – – – –  da heißt es gleich am Anfang:

Artikel 3 [Wohl des Kindes]
(1)    Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, gleichviel ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist.  –   –   –    –    –   –

Aha. Das Wohl des Kindes ist also vorrangig vor allen anderen Dingen. Da frag ich mich nur, warum die Kinder nicht wirklich so behandelt werden ? Und warum noch nicht klar ist, dass zum Wohl des Kindes auch das Wohl der Familie zählt ? Ich frage mich, warum dann einige Behörden Familien Geld streichen und annehmen, den Kindern dort ginge es dann besser ? Oder wieso Mütter überhaupt für einen Fremden arbeiten gehen müssen, wenn sie doch zuhause genug Arbeit haben. Vor allem wenn es um Arbeiten geht, die am besten von den Müttern erledigt werden, die sie auch gerne tun. Was soll denn das für eine Gesellschaft werden, wo niemand mehr mit einem selbstgekochten leckeren Essen empfangen wird. Wo vielleicht am Ende überhaupt keiner mehr selber kochen kann. Schon jetzt sind immer weniger Leute in der Lage zum Essen wirklich zu entspannen. Ganz zu schweigen von gemeinschaftlichen Essen, in Ruhe.

Überhaupt das Recht auf Ruhe. Kinder brauchen viel mehr Ruhe, als allgemein angenommen. Das Gehirn ist ein Muskel, den man nicht nur anspannen sollte. Das gibt nur Muskelkater… ähm Kopfschmerzen. Und wenn man mal versucht darüber nachzudenken, wieviel Informationen heute auf die Kinder einströmen…. da würde schon mancher Rechner überfordert sein. Auch leben wir in einer Gesellschaft, die überwiegend Äußerlichkeiten lobt. Das ist für Kinder, die mit ihrem Inneren noch sehr verbunden sind, oft sehr schmerzhaft. Es sind also nicht nur gute Informationen, welche die Kidner verarbeiten müssen und das schon jeden Vormittag, wenn es nur um Leistung geht (die oft auch noch nicht  mal mit ihnen persönlich irgendetwas zu tun hat). Kinder retten ihre Seelen, wenn sie sich aus den Anforderungen herausträumen und sie stärken ihr Immunsystem, wenn sie sich selber treu bleiben. Dazu brauchen sie aber Ruhe. Vor allem Ruhe von Anweisungen. Sie brauchen Zeit, sich selbst zu finden und sich dann auch noch zu sagen, dass sie liebenswert sind. Dazu reicht manchmal eine kleine Pause nicht aus. Und manchmal muss man den ganzen Tadel heraustoben oder sogar schreien dürfen. Kinder brauchen Orte, wo sie selber entscheiden können.

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Artikel 13 [Meinungs- und Informationsfreiheit]
(1)    Das Kind hat das Recht auf freie Meinungsäußerung;    –   –   –    –    –    –

So. Ihr dürft also im Unterricht sagen: „Das interessiert mich nicht“ und weiter aus dem Fenster gucken. Das ist ehrlich und ein guter Lehrer würde meiner Meinung nach versuchen herauszubekommen, warum denn kein Interesse am Unterricht besteht. Schade nur, dass man für solch grundsätzliches Verhalten ein Gesetz braucht.


Und hier etwas sehr interessantes aus dem Schulrecht Schleswig-Holstein. Ich frage mich, ob diesen Gesetzestext, genauer gesagt handelt es sich um die Lehrerdienstordnung, überhaupt alle Lehrer kennen. denn da heißt es nämlich in §7 wie folgt:

§7 Erziehungsmittel

(1) Die Schule dient der Erziehung des Kindes zum verantwortlich handelnden freiheits- und ehrliebenden Menschen. Die Mittel der Erziehung müssen diesem Erziehungsziel entsprechen.
(2) Die körperliche Züchtigung ist an allen öffentlichen Schulen unzulässig. Das Recht der Notwehr und des Notstandes bleibt unberührt.
(3) Eine wirksame Erziehung zu einem freiheits- und ehrliebenden Menschen wird in keinem Augenblick die Achtung vor der zu erziehenden Persönlichkeit vergessen. Dazu gehört, daß Schimpfworte in der Schule keinen Raum haben. Ein Tadel, welcher ausgesprochen werden muß, darf niemals die Form einer Beschimpfung haben.
(4) Es ist nicht Aufgabe der Lehrer Unarten und Vergehen ihrer Schüler, welche außerhalb vorkommen, auf Anforderung des Elternhauses oder einer Behörde durch eine Schulstrafe zu ahnden. Die Anwendung von Erziehungsmitteln und die Verhängung einer Schulstrafe für ein Verhalten außerhalb der Schule sind nur dann zulässig, wenn sie im Interesse der Erziehungsaufgabe der Schule erforderlich sind.

So und wie sieht es damit aus, dass Grundschüler ständig vollgemeckert werden, anstatt sie für das zu loben, was sie sich gerade erkämpft haben. Sie schon das erste unfreundliche Wort ertragen müssen, kaum haben sie den Fuß ein paar Minuten zu spät über die heilige Türschwelle gesetzt. Im Unterricht geht es dann munter weiter, weil ja die Hausaufgaben nicht vollständig sind oder das arme Kind seinem natürlichen Bewegungs- und Mitteilungsdrang nachkommt. Ja, für einige Lehrer scheint es eine unendliche Herausforderung, Kinder im Unterricht trinken oder gar auf die Toilette gehen zu lassen. Da stellen die Kinder wohl nur Blödsinn an. Tja, eine Beurteilung, ohne auf Toilette wirklich dabei zu sein, hat schon etwas Merkwürdiges, vor allem wenn man mal darüber nachdenkt, dass die meisten Kinder nur nachmachen, was sie woanders gesehen oder gehört haben oder einfach nur auf den ganzen Druck reagieren. Manchmal geht auch was daneben. Ich möchte aber nicht wissen, wie groß die Freude und Hilfe ist, wenn jetzt wirklich jemand nach Wischzeug fragt. Passiert soetwas in der Pause, darf das Kind ja auch die Pause nicht nachholen. Aber es bräuchte sie dringend, um sich danach wieder konzentrieren zu können. Da fragt doch keiner mehr nach Wischzeug. Abgesehen davon sollte man den Kindern mal etwas mehr entgegenkommen und vor allem zuhören. Bei mir zuhause hat noch kein fremdes Kind die Toilette mit Absicht verdreckt.

Und wie sieht es damit aus, wenn ein Kind seine Pausenbrote nicht schafft und hungrig am Unterricht teilnehmen muss?

Und was ist mit der Nullten Stunde? Das ist doch auch körperliche Züchtigung, oder etwa nicht?